Fragt man angehende Unter­nehmer, wie sie sich den Weg zum Erfolg vorstellen, dann bekommt man typischer­weise zwei Antworten: Die einen legen sich einen Plan zurecht und erwarten, dass sie ihr Ziel ohne größere Anstren­gungen erreichen werden. Die anderen gehen davon aus, dass es Blut, Schweiß und Tränen brauchen wird, um flexibel auf unvor­her­ge­se­henen Hinder­nisse reagieren zu können und eventuell auch nach einem üblen Sturz wieder auf die Beine zu kommen. Und stellt man denselben Menschen dieselbe Frage 20 Jahre später, stellt sich schnell heraus: Von der ersten Gruppe ist überhaupt niemand mehr im Geschäft!

Die Erfolgs­formel: Leiden­schaft, Zeitin­vestment und harte Arbeit

Der Volksmund sagt: „Von nichts kommt nichts“ – und dass er dabei recht hat, können Ihnen alle etablierten Familien­unternehmer bestä­tigen, von Branchen­größen wie Jeff Bezos bis zum regional etablierten Familien­unternehmen mit jahrzehn­te­langer Tradition. Doch dass nur harte Arbeit zu langfris­tigem Erfolg führt, bewahr­heitet sich nicht nur in der Industrie, sondern in praktisch allen Bereichen des Lebens. Oder dachten Sie, dass Weltfuß­baller wie Ronaldo oder Musik-Ikone Beyoncé nur durch gut Glück zum Erfolg gefunden haben? Nehmen Sie Arnold Schwar­zen­egger als Beispiel, der sich durch schiere Hartnä­ckigkeit und jahre­lange Arbeit von einem Bodybuilder mit holprigen Englisch­kennt­nissen zu einem der berühm­testen Hollywood-Stars unserer Zeit und schließlich sogar zum Gouverneur von Kalifornien entwi­ckelt hat. Sein Erfolgs­rezept brachte er mal (sinngemäß) so auf den Punkt: „Du willst Ergeb­nisse? Dann verhalte dich, arbeite und trainiere auch so!“

(Quelle: marathonfitness.de)

Auf dem Weg zum Erfolg braucht man übrigens nicht nur Hartnä­ckigkeit, Disziplin und Zeitin­vestment, sondern auch eine gewisse Begeis­terung für das, was man macht. Denn die Erfolg­reichsten unter uns, von Bezos bis Schwar­zen­egger, gehen alle morgens mit Begeis­terung an ihre Arbeit – obwohl sie eigentlich schon alles haben, was man sich erträumen könnte. Hier ist gewis­ser­maßen die öffent­liche Wahrnehmung verdreht: Man geht davon aus, dass sich diese Menschen zur Arbeit zwingen und deshalb Erfolg haben – obwohl sie eigentlich Erfolg haben, gerade weil sie sich nicht zur Arbeit zwingen müssen. Wie Milton Erickson, Psych­iater und Begründer der Hypno­the­rapie, sagte: „Energy flows where attention goes“ – wohin wir unsere Aufmerk­samkeit lenken, dorthin senden wir auch unsere Arbeits­kraft. Sei es, dass man mehrere Dinge gleich­zeitig macht, sich ablenken lässt oder sich permanent (zu zweit, in Gruppen oder in Teambe­spre­chungen) über Dinge aufregt, die man eh nicht ändern kann (Gesetze, Bürokra­tismus, Märkte, etc.).

Für die Megastars der Unter­hal­tungs­branche gilt letztlich dieselbe Erfolgs­formel, die auch für Top-Unter­nehmer (vom Einzel­kämpfer über den Handwerks­be­trieb bis hin zum Großun­ter­nehmer) gilt – und auch für Finanzdienstleister:

Anzahl x Inten­sität x Qualität x Begeis­terung x Zeitraum = Ergebnis

Wichtig: Alle Variablen der Formel hängen untrennbar mitein­ander zusammen – nur, wenn beispiels­weise die aufge­brachte Arbeitszeit, die Qualität der Arbeit und die dahinter stehende Begeis­terung für die Arbeit stimmen, wird auch das Ergebnis großartig sein. Im Gegenzug bedeutet das jedoch auch: Auf dem Weg zum Erfolg gibt es keine Abkürzung und keinen Zauberstab. Bei der Formel ist es wichtig, die Balance zwischen allen Faktoren zu erhalten. Eine zu hohe Anzahl führt oft dazu, dass Inten­sität und Qualität leiden. Die Menge allein macht es also nicht. Und wenn man etwas ohne Begeis­terung macht, dann ist das Gesamt­ergebnis immer gleich 0. Eine ziellose Erhöhung der Schlagzahl führt, wenn überhaupt, nur zu kurzfris­tigen Ergebnissen.

Wer also glaubt, mit inves­tierter Zeit mangelnde Arbeits­qua­lität auszu­gleichen (oder anders herum), der wird schnell merken, dass er zwar einen gewissen Erfolg haben kann – jedoch nicht das schiere Ausmaß an Erfolg, das sich ihm eröffnen würde, wenn alle Parameter der Erfolgs­formel vollständig erfüllt wären.

Anzahl

Hierbei handelt es sich um die Anzahl der Stunden, die Sie für Ihre Arbeit oder eine Aufgabe aufbringen. Gerade Top-Unter­nehmer gehen oft sieben Tage die Woche zur Arbeit und leisten in vielen Fällen regel­mäßig 100-Stunden-Wochen. Sie wissen: Dieser zeitliche Aufwand schlägt sich direkt im Gesamt­erfolg des Famili­en­un­ter­nehmens nieder. Neben dem zeitlichen Aufwand geht es dabei aber auch um die schiere Anzahl, wie oft man etwas tut: Wie viele Akqui­se­ge­spräche, wie viele Kunden­ge­spräche, wie viele Trainings­ein­heiten, wie viele Seminar­be­suche, wie viele (produktive) Gespräche mit Kollegen, etc.

Inten­sität

Top-Unter­nehmer haben gelernt, ihren Fokus auf das Hier-und-Jetzt zu legen und sich durch nichts von wichtigen Arbeiten ablenken zu lassen. Daher kommen sie auch schon mal sehr früh in die Arbeit, um wichtige Arbeiten selbst auszu­führen und sich ungestört vollständig darauf konzen­trieren zu können. Und wenn sie eine Arbeit umsetzen, dann immer mit voller Power.

Qualität

Quali­täts­arbeit ist für Top-Unter­nehmer der wichtigste Parameter der Erfolgs­formel überhaupt. „Qualität“ beinhaltet für sie vor allem die 5 Ps: Prozesse, Produkte, Preise, Perso­nen­an­zahl/-qualität und Perso­nal­ein­stellung zum eigenen Beruf.

Begeis­terung

Top-Unter­nehmer lieben, was sie tun. Schauen Sie sich nur mal eine Doku zu den großen deutschen Familien­unternehmen an: Wenn beispiels­weise Hans Riegel von HARIBO nebenbei immer wieder HARIBO nascht, dann wissen sie: Da steckt Leiden­schaft für das Produkt dahinter. Als Finanz­be­rater ist es deshalb ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Erfolg, nicht nur eine Leiden­schaft für Finanz­themen mitzu­bringen, sondern sich auch für die Arbeit der Kunden begeistern zu können. Eine Betriebs­be­sich­tigung ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Sind Sie auch so begeistert wie ich von diesen außer­ge­wöhn­lichen Menschen?

Zeitraum

Alle genannten Parameter müssen auch über längere Zeiträume stimmen. Top-Unter­nehmer sind nicht deshalb an die Spitze gekommen, weil sie mal ein Jahr lang auf die Tube gedrückt haben – sondern, weil sie dieses Tempo über viele Jahre oder Jahrzehnte aufrecht­erhalten. Und dabei auch mal Rückschläge wegstecken.

Weniger als 100 % sind nicht genug!

Wer sich die oben skizzierte Erfolgs­formel genauer ansieht, wird schnell feststellen: Die einzelnen Parameter werden nicht addiert, sondern mitein­ander multi­pli­ziert. Der Grund ist einfach: Wer Erfolg haben möchte, muss in jedem Bereich das Maximum aus sich heraus holen. Denn der Erfolg steigt exponen­tiell, je mehr man in jedem Bereich tut – und fällt entspre­chend drastisch, wenn auch nur in einem dieser Bereiche nicht 100 % gegeben werden.

Diese Tatsache können Sie tagtäglich in vielen unter­schied­lichen Bereichen nachvoll­ziehen. Haben Sie beispiels­weise einen Hund? Dann werden Sie sicher wissen, dass er nur dann optimal trainiert ist, wenn Sie regel­mäßig über längere Zeiträume gezielt und mit viel Spaß an der Sache mit ihm üben: Der Unter­schied im Verhalten des Hundes ist selbst für Außen­ste­hende offensichtlich.

Als Finanz­dienst­leister gestaltet sich die Rechnung ähnlich: Beschäf­tigen Sie sich beispiels­weise 1 mal am Tag intensiv und mit Leiden­schaft für zusätz­liche 5 Minuten mit den Beson­der­heiten der Finanz­dienst­leistung für Unternehmer­familien und Familien­unternehmen – zum Beispiel durch Lesen des Versteher-Magazins – summiert sich das bei 220 Arbeits­tagen auf 1.100 Minuten. Das sind beinahe 20 Stunden, was 2,5 Workshop-Tagen á 8 Stunden entspricht. Und wer sich statt­dessen gleich 10 oder 20 Minuten am Tag mit dem Thema ausein­an­der­setzt, sorgt dafür, dass das Endergebnis exponen­tiell noch besser sein wird. Sie fragen sich vermutlich gerade, wie das noch in Ihren vollen Kalender passen soll. Tipp: Fahren Sie morgens 5 Minuten früher los, bleiben Sie auf dem Parkplatz noch im Auto sitzen und lesen oder hören Sie für sich alleine und fokussiert.

Die Mühe zahlt sich aus!

Der Erfolg liegt immer am Ende eines langen und steinigen Weges. Wer sich die Route einprägt, die passende Ausrüstung parat hält, spontan auch mal einem Hindernis ausweichen kann und den Willen mitbringt, sein Ziel unter allen Umständen zu erreichen, hat eine echte Chance, ans heiß ersehnte Ziel zu kommen. Das sehen wir alltäglich in den unter­schied­lichsten Bereichen, von der Beziehung bis zum beruf­lichen Erfolg.

Schauen Sie sich einmal Ihre Top-Unter­nehmer (und deren Unter­neh­mer­ty­po­logie) genau an. Sie werden merken: In der Vergan­genheit des Unter­nehmers lässt sich bis zum heutigen Tag die Erfolgs­formel nachzeichnen – und es lässt sich erkennen, dass der Weg für ihn nicht gerade leicht war. Doch selbst herbe Rückschläge in der Unter­neh­mer­bio­graphie haben diese Top-Unter­nehmer mit dem bekannten Ausspruch der US-Marines genommen: „In Momenten des höchsten Drucks wächst du nicht über dich hinaus, sondern sinkst hinab auf das Level deines Trainings.“ Und sie haben weiter­ge­macht. Tipp: Trauen Sie sich, Ihre Top-Unter­nehmer – und seien sie noch so (über-/regional) bekannt/berühmt oder beschäftigt – direkt nach ihren Erleb­nissen und ihrem Weg zum Erfolg zu fragen. Sie werden sehen: Selbst eher verschlossene Unter­nehmer werden sich Ihnen öffnen und erzählen. Von Mensch zu Mensch!

Möchten Sie es diesen Top-Unter­nehmern in Ihrem Finanz­in­stitut gleichtun, dann lassen Sie sich von deren Erfolgs­formel inspi­rieren, die diese bis an die Spitze geführt hat. Das erlaubt es Ihnen nicht nur, die Erfah­rungen eines Famili­en­un­ter­nehmers am eigenen Leib nachzu­voll­ziehen, sondern kann Ihnen zusätzlich den langfris­tigen Erfolg und Vorsprung bescheren, der sich auch bei Ihren Top-Kunden einge­stellt hat.

Und natürlich gehört hin und wieder eine Portion Glück dazu – oder zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu sein. Aber diese Gelegenheit beim Schopf zu packen ist genau das, was Top-Unter­nehmer machen! Der Mut, neue Dinge anzugehen, macht den Unter­schied. Und haben Sie diesen auch?

Weil es dazu sehr gut passt, möchte ich den Artikel mit einem Zitat von Albert Einstein schließen: „Es ist verrückt, die Dinge immer gleich zu machen und dabei auf andere Ergeb­nisse zu hoffen.“

Kontakt

Dirk Wiebusch
info@ifuf.de

Keine neuen Artikel mehr verpassen und jetzt kostenfrei das Versteher-Magazin abonnieren!

Teilen Sie dies mit Ihrem Netzwerk:
Xing
LinkedIn
Follow by Email
RSS
Facebook
Twitter
Google+