Familien­unternehmen haben sich seit jeher eine Tradition bewahrt, die von vielen anderen Unter­nehmen kaum noch prakti­ziert wird: Die Kultur des Gebens, also das Austau­schen von Geschenken als Zeichen der Anerkennung. Gerade Kunden mit hohem Deckungs­beitrag erwarten aller­dings etwas mehr als die gelegent­liche Flasche Sekt aus dem Feinkost­markt – schließlich äußert sich ihre Gunst Ihnen gegenüber ebenfalls im größeren Rahmen. Wie Sie trotz Budget-Einschrän­kungen oder strenger Guide­lines in diese Kultur des Gebens eintauchen können, möchte ich Ihnen anhand eigener Erfah­rungen darstellen.

Geschenk­ideen für die, die wirklich schon alles haben 

Kunden mit hohem Deckungs­beitrag erwarten nicht nur mehr von Ihnen – sie nehmen es auch wesentlich negativer wahr, wenn Sie diese Erwar­tungen nicht erfüllen. Deshalb gilt: Ihr Geschenk sollte genau auf die Vorlieben des Unter­nehmers abgestimmt sein, von Interesse und Einfüh­lungs­ver­mögen zeugen sowie einen echten Mehrwert bieten. Das bedeutet jedoch nicht, dass es ein Loch ins Budget reißen muss: Auch strikte Bank-interne Limits können durch cleveres Ausnutzen vorhan­dener Ressourcen und Verbin­dungen einge­halten werden:

Kleines Budget und schlaues Networking: Die Firmen­kundin und die Schokoladenfabrik 

Vor einer Weile suchten wir vom Institut für Unternehmer­Familien (IFUF) eine passende Aufmerk­samkeit für eine wichtige Kundin. Doch wie sollte dabei gleich­zeitig das eigene Budget geschont werden? Des Rätsels Lösung kam nach etwas Brain­storming und einem Blick in die Kunden­kartei: Die Unter­neh­merin war bekannt dafür, Pralinen einer bestimmten Marke heiß und innig zu lieben – und der Betreiber der Prali­nen­ma­nu­faktur war zufällig ebenfalls Kunde unseres Instituts.

Prompt wurde eine exklusive Führung durch die Manufaktur organi­siert, inklusive Pralinen mit dem eigenen Konterfei der Unter­neh­merin. Und trotz des vergleichs­weise geringen monetären Aufwands spricht die Beschenkte noch heute begeistert von der exklu­siven Erfahrung. Die Manufaktur verkauft ihr mittler­weile regel­mäßig Pralinen für geschäft­liche Zwecke und das IFUF hat sich bei beiden Kunden als Vermittler und Ermög­licher etablieren können. Ein Erfolg auf ganzer Linie.

Mittleres Budget und Einfüh­lungs­ver­mögen: 40 Jahre zusammen und glück­licher denn je 

In einer Bank stellte sich im Rahmen eines meiner Workshops heraus, dass ein wichtiges Unter­neh­merpaar ihren 40. Hochzeitstag in einer idylli­schen Weinregion feierte, wo sie bereits vor 40 Jahren ihre Hochzeits­reise verbracht hatten. Kurzerhand rief man in dem Weingut an, in das die beiden einge­kehrt waren – ebenfalls dasselbe wie vor 40 Jahren. Dort konnte man der Bank bestä­tigen, dass die beiden dieselbe Weinsorte von damals immer noch gerne tranken, jedoch aktuellere Jahrgänge.

Die Bank entschied sich, eine Kiste desselben Weins als Geschenk zu ordern. Jedoch nicht irgendeine Kiste, sondern ein besonders wertvoller Jahrgang – genau: des Jahrgangs von vor 40 Jahren. Und da die Bankmit­ar­beiter gute Bezie­hungen zu den Kindern des Paars hatten, erwartete eine Kiste des edlen Tropfens sie sogar im eigenen Wohnzimmer – inklusive handge­schrie­bener Glück­wunsch­karte. Ein riesiges Budget war dafür nicht vonnöten, doch das Geschenk zeugte von echtem Einfüh­lungs­ver­mögen und Interesse. Dementspre­chend sensa­tionell gut kam es dann auch an.

Ausrei­chend Budget und eine kleine List: Der Brunnen im eigenen Garten 

Als ich noch selbst als Bankmit­ar­beiter tätig war, hatten wir einen Unter­neh­mer­kunden, der leiden­schaftlich gerne in seinem Garten arbeitete und ihn über die Jahre zu einer echten Wohlfühl-Oase heran­ge­zogen hatte. Zu seinem 60. Geburtstag arbei­teten wir deshalb Hand in Hand mit seiner Frau, um ihm eine besondere Freude zu machen: Wir luden die beiden zu einer Veran­staltung ein und nutzten diese Zeit, um einen wunder­schönen Garten­brunnen bei ihnen daheim zu installieren.

Als die beiden von der Veran­staltung zurück­kamen, war der Unter­nehmer vor Freude fast überwältigt – und wir hatten uns mit unserer (natürlich mit der Gattin abgespro­chenen) Nacht-und-Nebel-Aktion einmal mehr als vertrauter Partner etabliert, der echtes Interesse an seinen Kunden hat.

Keine Chancen verpassen 

Wie wichtig es ist, sich bietende Gelegen­heiten beim Schopf zu packen, wenn die entspre­chenden Ressourcen und Verbin­dungen vorhanden sind, musste eine Bank am eigenen Leib erfahren: Nach einer Lesung mit Mario Adorf verbrachte der Stargast den Abend alleine in seinem Hotel und reiste am darauf­fol­genden Tag wieder ab. Es wurde leider versäumt, die Chance zu nutzen und Herrn Adorf beispiels­weise für ein anschlie­ßendes Abend­essen zu engagieren. Er war schließlich ohnehin bereits vor Ort und inter­es­sierte Premium-Kunden, die große und beken­nende Mario Adorf Fans sind, hätte es auch gegeben.

Die Kultur leben 

Geschenke unter Geschäfts­partnern sind nicht nur eine gute alte Tradition der Familien­unternehmen – die dahinter stehende Kultur des Gebens ist unteilbar mit der Sprache des „Unter­neh­me­ri­schen“ verbunden. Verstehen Sie also nicht nur die Worte des „Unter­neh­me­ri­schen“, sondern leben Sie die Kultur dahinter. Denn für Ihre Kunden bedeuten die Geschenke einen zusätz­lichen „subjek­tiven Wohlfühl­faktor“ in einer Finanzwelt, in der die eigent­lichen Produkte immer ähnlicher zu sein scheinen.

Meist reicht schon eine hervor­ra­gende Idee und das clevere Verknüpfen von vorhan­denen Verbin­dungen und Ressourcen, um Geschenke für Geburts- und Feiertage auszu­suchen, die dem Deckungs­beitrag des Kunden sowie Ihrem Budget gleicher­maßen angemessen sind – und eine unver­gess­liche Erfahrung garantieren.

Kontakt

Dirk Wiebusch
info@ifuf.de

Keine neuen Artikel mehr verpassen und jetzt kostenfrei das Versteher-Magazin abonnieren!

Teilen Sie dies mit Ihrem Netzwerk:
Xing
LinkedIn
Follow by Email
RSS
Facebook
Twitter
Google+