Die Zeiten des Homeoffice sind noch lange nicht vorbei und hybride Arbeits­mo­delle mit gelegent­lichem Homeoffice werden auch in den kommenden Jahren vorhanden sein. Höchste Zeit also, sich Gedanken über die häusliche Ausstattung für Video­kon­fe­renzen zu machen. Denn mit Laptop-Mikrofon und ‑Kamera im eigenen Schlaf­zimmer zu sitzen, damit muss nun endlich Schluss sein. Dass Familien­unternehmer mittler­weile viel höhere Standards an Berater im Homeoffice anlegen – und dass einige diese sogar noch übertreffen, mit entspre­chendem Erfolg beim Kunden – habe ich gerade neulich bei einer Video­kon­ferenz erleben dürfen.

Das Jahres­ge­spräch rein digital führen

In meiner Funktion als Gründer und Geschäfts­führer des Instituts Für Unternehmer­Familien (IFUF) nehme ich häufig an Jahres­ge­sprächen zwischen Famili­en­un­ter­nehmern und deren Finanz­be­ratern teil. Pande­mie­be­dingt finden diese aktuell fast ausschließlich online statt. Auch ich war diesmal nicht vor Ort, sondern loggte mich auf Einladung unseres Mandanten über den vom Finanz­in­stitut geschickten Link in eine virtuelle Video­kon­ferenz ein.

Nachdem sich das Bild aufgebaut hatte, wurde schnell klar: Der Firmen­kun­den­be­rater (FKB) unseres Mandanten war nicht bei sich in der Bank, sondern führte das Gespräch von daheim. Ich war gespannt, wie dieser Umstand die Diskussion beein­flussen würde, denn neben dem reinen Inhalt des Gesprächs (Strate­gie­ge­spräch, Bilanzen 2020 etc.) würden die vom FKB geschaf­fenen Rahmen­be­din­gungen einen merklichen Einfluss auf die Diskussion haben – und den Eindruck des Unter­nehmers nachhaltig prägen. Was würde zum Beispiel passieren, wenn im Gespräch spontan ein Spezialist einge­bunden werden sollte?

Inhaltlich top!

Zunächst muss ich sagen, dass der FKB sowohl den Familien­unternehmer als auch mich inhaltlich sehr beein­druckt hat: Er war hervor­ragend vorbe­reitet, kannte das Geschäfts­modell und alle relevanten Zahlen. Er hatte offen­sichtlich in der Vorbe­reitung auch den Blick­winkel des Unter­nehmers stark fokus­siert, wie ich es Ihnen bereits am Beispiel eines anderen FKB im Artikel „Wenn Firmen­kun­den­be­rater wie Unter­nehmer denken“ nahegelegt habe. So hatte er ein gutes Verständnis für alle wichtigen Zusam­men­hänge im Unternehmen.

Perfekte Rahmen­be­din­gungen

Was den Unter­nehmer und mich jedoch noch mehr beein­druckte: Der FKB hatte sich offen­sichtlich große Mühe gegeben, das Gespräch nicht nur inhaltlich, sondern auch audio­vi­suell absolut profes­sionell zu gestalten. Offenbar war dem Berater klar, dass nach über einem Jahr das Homeoffice keine „Ausnah­me­si­tuation“ mehr ist. Das sah man auch gleich, denn er saß vor einer weißen Wand, die weder zu steril noch zu „häuslich“ wirkte, hatte sich gut ausge­leuchtet und konnte eine gute Bild- und Tonqua­lität vorweisen. Und im Gespräch stellte sich heraus: Für eine solch profes­sio­nelle Präsen­tation benötigte er nicht einmal besonders teures Equipment, sondern handels­üb­liche Hardware:

  • Zur Ausleuchtung hatte er eine normale Tisch­lampe so positio­niert, dass sie ihn von vorne ausleuchtete, um unschöne Schat­ten­würfe durch die Decken­lampe zu verhindern. 
  • In Sachen Kamera verließ er sich nicht auf die oft verwa­schen oder stark verpixelt wirkenden Bilder der integrierten Laptop-Kamera, sondern hatte eine externe Kamera in Blickhöhe montiert. 
  • Auch auf die blechern klingenden integrierten Mikrofone von Laptops verließ er sich nicht, sondern er trug ein Ansteck-Mikrofon an der Krawatte. 
  • Er hatte sein privates WLAN bereits für das reibungslose Homeschooling seiner Kinder auf Vordermann gebracht und profi­tierte nun von einer einwand­freien Verbindung während des gesamten Gesprächs. 
  • Selbst­ver­ständlich trug er auch ein dunkles Sakko mit weißem Hemd und ein schönes Anstecktuch – die Zeiten, in denen man sich mit Verweis auf das Homeoffice Alltags­kleidung erlauben konnte, sind schließlich längst vorbei. 

Das Beste daran: Auf Nachfrage erklärte uns der FKB, dass er sich die gesamte nötige Hardware für unter 150 € auf den üblichen Online-Markt­plätzen zusam­men­ge­sucht hatte. Da brauchte er nicht einmal zu warten, bis ihm die entspre­chende Ausstattung von seinem Institut genehmigt wurde.

Dass sich diese Ausgaben gelohnt hatten, war sofort klar, denn schon während des Gesprächs war die positive Reaktion des Unter­nehmers eindeutig. Mir fiel vor allem auf, dass der FKB fast durch­gehend direkt in seine Kamera blickte und eben nicht schräg an der Kamera vorbei auf seinen Bildschirm. Dieses Verhalten ist übrigens leicht trainierbar: Bringen Sie einen kleinen gelben Klebe­punkt direkt neben Ihrer Kamera an, um etwas zu haben, auf das Sie den Blick fokus­sieren können – so habe ich mir das selbst beigebracht –, und nach einer Weile wird es damit zur Gewohnheit.

Flüssige Spezia­lis­ten­ein­bindung

Schließlich kam irgendwann die unver­meid­liche Strate­gie­ge­spräch-Frage: „Wo soll es denn in Zukunft hingehen?“ Der Unter­nehmer erklärte, er wolle sein Geschäft im Ausland noch stärker ausbauen. Ich war zunächst gespannt: Würde der FKB ein weiteres Gespräch anregen, um den Unter­nehmer mit einem Spezia­listen der Auslands­ab­teilung zusammenzubringen?

Doch auch hier übertraf der Firmen­kun­den­be­rater meine Erwar­tungen, denn er schaltete auf Nachfrage direkt die entspre­chenden Spezia­listen aus den Bereichen Auslands­be­ratung und Zahlungs­verkehr hinzu. Die beiden waren die ganze Zeit „auf Stand-by“: schon in den Call einge­wählt, aber mit deakti­vierten Kameras und Mikro­fonen. So konnten sie auf das Signal des FKB hin ohne Zeitver­zö­gerung zum Gespräch dazustoßen – und ließen schnell keinen Zweifel daran, dass auch sie hervor­ragend vorbe­reitet waren.

Video­kon­fe­renzen mit der nötigen Profes­sio­na­lität angehen

Wahrscheinlich ist es durch meine Wortwahl bereits offen­sichtlich geworden, doch es schadet nicht, es nochmals ausdrücklich zu sagen: Dieser FKB hat sowohl den Unter­nehmer als auch mich nachhaltig beein­druckt. Ein paar Tage später telefo­nierte ich mit dem Familien­unternehmer im Rahmen unserer IFUF-Verbindung und fragte nebenbei explizit, was er denn von dem Gespräch gehalten habe. Und er war absolut begeistert. Er nannte es eines der besten Gespräche, die er in den letzten 14 Monaten digital geführt hatte – und das sowohl in Bezug auf externe Finanz­dienst­leister als auch in Bezug auf seine Kunden und Partner oder sogar die unter­neh­mens­in­ternen Calls. „Erschre­cken­der­weise sind Video­kon­fe­renzen nach über einem Jahr oft immer noch auf Küchen­tisch-Niveau“, meinte er. Und ich musste ihm da leider beipflichten.

Der FKB hat in diesem Fall alles richtig gemacht und damit den Unter­nehmer nachhaltig beein­drucken und begeistern können. Mit anderen Worten: Mit etwas zusätz­licher Hardware im Wert von nicht einmal 150 € und einer guten Vorbe­reitung inklusive Einbindung eventuell relevanter Spezia­listen hat es der FKB geschafft, den subjek­tiven Wohlfühl­faktor seines Instituts beim Kunden nachhaltig zu stärken. Gleich­zeitig positio­nierte er sich und sein Institut als agiler, innova­tiver Partner für die Zukunft. Wer dieselben Ergeb­nisse erzielen möchte, achtet also beim digitalen Kunden­kontakt auf:

  • gute Ton- und Bildqualität 
  • neutrale Hinter­gründe für den Video-Call 
  • profes­sio­nelle Kleidung 
  • einen einwand­freien Umgang mit der Technik 

Ich habe schon öfters argumen­tiert, dass die reine Video­kon­ferenz für viele Unter­nehmer auf Dauer zu unper­sönlich ist, zu kalt und zu distan­ziert. Deshalb würde ich auch in der Zukunft nach Covid-19 wichtige Gespräche eher von Angesicht zu Angesicht austragen. Doch die Videobe­ratung wird zumindest als eines von vielen Instru­menten des Kunden­kon­takts bleiben und Unter­nehmer stellen schon heute, nach 14 Monaten Pandemie, entspre­chende Quali­täts­an­spruche an diese Gesprächs­va­riante. Nur wer die digitale Kommu­ni­kation so beherrscht wie der FKB aus diesem Artikel, der kann auch während der gelegent­lichen Video­kon­fe­renzen einen bleibenden positiven Eindruck beim Kunden hinterlassen.

Deshalb rate ich Ihnen: Richten Sie sich heute schon technisch ein und sorgen Sie auch weiterhin dafür, dass alle Gesprächs­teil­nehmer perfekt vorbe­reitet sind. Dann wirkt auch der Video-Call bald deutlich persön­licher und macht beim Kunden einen hervor­ra­genden Eindruck.

Kontakt

Dirk Wiebusch
info@ifuf.de

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