Keine Unternehmerveranstaltung ohne hochkarätige Vorträge. Doch nicht jeder Redner ist auch sein Geld wert. Für den Veranstalter stellt sich deshalb im Vorfeld bereits die wichtige Frage: Wen lassen wir überhaupt auf unserer Bühne sprechen?
Aufsehen und Inhalt – wo setzen Sie den Fokus?
Viele Veranstalter setzen ganz auf prestigeträchtige Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft – bei einer Gage, die meiner Erfahrung nach eher deren Prominenz gerecht wird als den Vortragsinhalten. Mehr als Allgemeinplätze bieten solche „Mega-Speaker“ leider eher selten.
Das konnte ich erst neulich wieder bei einer Veranstaltung beobachten, bei der ich im Rahmen meines Vortrags zum Thema “Fachkräftemangel in Familienunternehmen – Fluch oder Segen?” der Frage nachging, was Private Equity-Firmen, Personalplanung in Familienunternehmen und Scouting-Abteilungen bei Fußballvereinen gemeinsam haben: Wieder einmal war der Saal dank eines prominenten Keynote-Speakers randvoll, doch in den Pausen zwischen den Vorträgen war vom Publikum nur zu hören: “Nichts Neues dabei – alles schon aus TV, Print und seinem eigenen Buch bekannt.”
Woran erkennt man einen guten Speaker?
Beim Buchen von – insbesondere unbekannteren – Rednern lassen sich mit einigen einfachen Tipps Risiken minimieren und die Spreu vom Weizen trennen:
- Gründlich recherchieren! Einschlägige Agenturen und Plattformen sowie Empfehlungsmanagement sind hier die Werkzeuge der Wahl. Stellen Sie sicher, dass beim Speaker passendes Fachwissen vorhanden ist.
- Ein erstes Telefonat ist ungemein wichtig. Achten Sie dabei auch darauf, ob der Speaker selbst Fragen stellt – etwa zu den geladenen Gästen oder dem Vortragsziel. So erkennen Sie einen Speaker, der bereit ist, sein Skript an der Zielgruppe auszurichten.
- Haben Sie sich für einen Speaker entschieden, lassen Sie sich die Präsentation im Vorfeld des Vortragstages schicken. Hier erkennen Sie, welche Themen und Unterthemen der Speaker behandeln wird und können gegebenenfalls noch Anpassungen vornehmen.
Haben Sie im Vorfeld all diese Informationen eingeholt, fällt Ihnen auch die Kosten-Nutzen-Kalkulation leichter. Eine höhere Gage lässt sich leichter verkraften, wenn schon vorher klar wird: Hier wird den Veranstaltungsteilnehmern wirklich etwas geboten.
Der Redner als Teil der Gesamtplanung
Zuletzt noch ein wichtiger Tipp für all diejenigen, die bereits mental die Speakerauswahl mit den im Artikel “Bigger is better?” dargelegten Strategien zur Speakeranzahl und Vortragslänge nach Veranstaltungstyp verknüpfen: Versuchen Sie, Synergien zu erzeugen! Familienunternehmen nehmen es schnell als Zeitverschwendung wahr, wenn in mehreren aufeinanderfolgenden Vorträgen immer wieder dieselben Punkte und Meinungen vorgetragen werden. Bauen die Vorträge stattdessen thematisch aufeinander auf oder bieten sie durch kontrastierende Meinungen sogar Raum für lebhafte Diskussionen, dann bleibt die Veranstaltung noch lange im Gedächtnis.
Nachdem Sie nun den Rhythmus sowie den Umfang der Veranstaltung geplant und die Auswahl von Teilnehmern und Speakern erfolgreich abgeschlossen haben, sind die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Unternehmerveranstaltung erfüllt. In den folgenden Artikeln werde ich näher auf konkrete Veranstaltungstypen und ihren Ablauf eingehen. Den Start macht das beliebte Unternehmerfrühstück.
Kontakt
Dirk Wiebusch
info@ifuf.de