Viele Finanz­dienst­leister machen bei Familien­unternehmen dort halt, wo die Familie aufhört – und bedenken nicht, wie viel Einfluss enge Angestellte auf Unter­nehmer haben können. Ein Secretary’s Day oder Wächtertag ist Ihre Chance, entlang dieser oft überse­henen Verbindung Kunden­kon­takte zu knüpfen und zu vertiefen.

Einfluss­po­si­tionen außerhalb der Unternehmerfamilie

Diese Veran­stal­tungs­typen richten sich an dieje­nigen Mitar­beiter Ihres Kunden, die zwar nicht zur Familie gehören, aber an wichtigen Macht­schnitt­stellen sitzen:

  • Sekretäre haben Einfluss auf den Arbeits­ablauf und bestimmen beispiels­weise, wessen Anruf zum Unter­nehmer durch­ge­stellt wird. Gleich­zeitig erfahren Sie meist wenig externe Anerkennung für ihre Arbeit.
  • Sogenannte „Wächter“ – wie beispiels­weise kaufmän­nische Leiter – sind keine Haupt­ent­scheider, verfügen jedoch über konkreten Einfluss auf die Entschei­dungen des Unter­nehmers. Sie haben Interesse daran, sich bei ihrem Chef hervorzutun.

Wie ich bereits im Artikel „Familien­unternehmer ticken anders“ dargelegt habe, sind Positionen wie diese wichtige Einfluss­fak­toren in einem Familien­unternehmen. Mit einem gut organi­sierten Secretary’s Day oder Wächtertag machen Sie das Umfeld des Unter­nehmers positiv auf sich aufmerksam:

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen – der Secretary’s Day

Hierbei werden nicht mehr als 15 Sekretäre der Geschäfts­lei­tungen Ihrer Firmen­kunden samstags zu einem Vortrag in ein regio­nales Hotel einge­laden – und können anschließend den Spa- und Wellness-Bereich des Hotels genießen. Ich empfehle folgenden Ablauf:

  • Beginn um 9:00 (30 Minuten Anreisezeit)
  • Haupt­vortrag
  • Mittag­essen
  • Maximal noch 1 Kurzvortrag
  • Hotel­rundgang und Zimmer­be­sich­tigung (Tipp: Mögliche Kosten­ein­spa­rungen durch Koope­ration mit dem Hotel und damit verbun­dener Marken­sicht­barkeit für zukünftige Buchungen)
  • Entspannen im Spa- und Wellnessbereich
  • Abschlie­ßendes Come-Together (z.B. Abendessen)

Für den eigent­lichen Vortrag sollten Sie hochwertige Speaker einladen, die sich auf die Zielgruppe spezia­li­siert haben. Themen wie „Zeitma­nagement“ oder „Wie führe ich meinen Chef?“ sind für Sekretäre besonders inter­essant. Ein Tipp: Laden Sie auch die eigenen Assis­tenten ein, können diese nicht nur die Annehm­lich­keiten des Spas genießen, sondern vernetzen sich gleich mit ihren Gegen­parts auf Unternehmerseite.

Fachwissen als Mehrwert – der Wächtertag

Diese Veran­staltung ist fachlicher und kann dementspre­chend unter der Woche direkt in Ihrem Institut statt­finden. Beginnen Sie um 9:00 und enden Sie nicht später als 16:00 – bei maximal 1 Stunde Fahrtzeit bleibt dann noch Zeit für die Arbeit. Der restliche Ablauf entspricht dem eines normalen Seminars.

Wichtig ist beim Wächtertag vor allem, ein Thema zu wählen, mit dem die Wächter bei ihren Chefs Eindruck machen können. Waren sie beispiels­weise zu Gast bei einem meiner Vorträge zur Unter­neh­mens­nach­folge, speziell zugeschnitten auf Nicht-Famili­en­mit­glieder, können Sie im Nachhinein mit ihren Chefs zu diesem wichtigen Themen­komplex auf Augenhöhe disku­tieren. Je nach Thema ist ein externer Referent jedoch nicht unbedingt nötig – während eine hohe fachliche Qualität über den gesamten Seminartag hinweg Pflicht ist.

Mein Rat aus dem Artikel „Geladene Gäste – gekonnt koordi­niert“ gilt beim Wächtertag übrigens ungebrochen: Achten Sie darauf, dass Ihre Gäste sich in Bereichen wie Unter­neh­mens­größe oder regio­nalem Fokus in gleichen Welten bewegen oder sich über das Thema Schnitt­mengen unter­ein­ander ergeben.

Breit gefächerte Kontakte knüpfen

Mit einem Secretary’s Day oder Wächtertag machen Sie einen guten Eindruck auf das Umfeld des Famili­en­un­ter­nehmers – und dieser wird erfah­rungs­gemäß immer nach oben weitergegeben.

Kommende Woche zeige ich Ihnen dann das genaue Gegenteil zur Veran­staltung für das Unter­nehmer-Umfeld: Eine Veran­staltung, in der ein Familien­unternehmer nicht nur als Gast, sondern selbst als Speaker auftritt.

Kontakt

Dirk Wiebusch
info@ifuf.de

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