Letzte Woche haben wir uns an dieser Stelle angesehen, wie sich die Rolle der Markt­folge Aktiv unter dem Druck von BASEL I bis III entwi­ckelt hat. Also von der Zeit an, als Berater noch fast vollständig autonom entscheiden durften, bis ins Jahr 2015, als die Markt­folge Aktiv vielen Vertrieblern plötzlich als „Vertriebs­ver­hin­derer“ erscheint, da sie sich aus Berater­sicht vor allem mit Risiko­ein­schät­zungen bemerkbar macht. Heute springen wir in das Jahr 2019 und schauen uns an, wie sich die Markt­folge Aktiv von dort aus bis 2022 weiter­ent­wi­ckelt hat – und was für uns im dritten Teil dieser Serie als Ausgangs­punkt für die Markt­folge der Zukunft entscheidend sein wird.

2019 – Finanz­in­stitute vs. Fintechs

Die bereits im ersten Teil der Artikel­serie angespro­chenen Fintechs waren bis 2019 zur großen Konkurrenz der etablierten Finanz­in­stitute heran­ge­wachsen. Im Gegensatz zu vielen Banken waren die Fintechs oft vollständig durch­di­gi­ta­li­siert und warben damit, dass bei ihnen selbst „kleinere“ Gewer­be­trei­bende mit wenigen Mausklicks (Klein-)Kredite bekommen konnten. Alles ganz unkom­pli­ziert, ohne einen Haufen Dokumente heran­schaffen zu müssen. Für die Banken, bei denen die Prozesse für Klein- und Standard­kredite im direkten Vergleich oft noch viel zu schwer­fällig und die Sicher­heiten-Abläufe viel zu aufwendig im Verhältnis zu ihrem Nutzen waren, begann ein brutaler Wettbewerb um Abschlüsse, über die man sich bis dahin nicht wirklich Gedanken machen musste.

Neben der „vertriebs­ak­tiven Zeit“ wurde bald das „risikore­le­vante Geschäft“ zum geflü­gelten Wort. Es wurden also Kredit­arten und ‑summen definiert, bei denen sich poten­zielle Ausfälle einzelner Engage­ments berechnen und notfalls verkraften ließen. Das fing zunächst bei vorsich­tigen 250.000 Euro an, mittler­weile liegen jedoch viele Institute bereits bei 1.000.000 Euro, für die man im Fall der Fälle das Risiko tragen würde. Dieses Vorgehen sorgte dafür, dass selbst auf wackligen Beinen stehende Kunden nun leichter an Kredite kamen – da gleich­zeitig auch weniger Dokumente einge­fordert wurden. Zumal ja natürlich nicht alle Kredite „blanko“ waren und sind. Somit ist das echte Einzel-Total-Ausfall-Risiko oft überschaubar. Gerade bei den Sicher­heits­un­ter­lagen (Kfz-Briefe, Bürgschaften, Waren­lager, Forde­rungen etc.) wurde da auf vieles verzichtet, was in der Vergan­genheit noch absolutes Minimum war. 

Unvor­her­ge­sehene Nebeneffekte

Die Prozess­op­ti­mierer und Standar­di­sie­rungs-Fans in den Insti­tuten hatten sich also durch­ge­setzt. Dass diese rein aus interner Prozess­sicht entstan­denen neuen Abläufe jedoch auch deutliche Nachteile mit sich bringen würden, wurde in vielen Insti­tuten oft erst später in der Nachbe­trachtung bemerkt: 

  • Durch die Simpli­fi­zierung, Standar­di­sierung und Digita­li­sierung des Angebots wurden die Finanz­pro­dukte für die Kunden völlig austauschbar. 
  • Durch die wenigen verblie­benen Möglich­keiten bei den Sicher­heiten entstand neben dem Preis­kampf noch ein „Kampf der Sicher­heiten“, der darin mündete, dass viele Institute versuchten, sich gegen­seitig mit Blanko-Krediten zu übertrumpfen. 

Dazu kam, dass die Kunden plötzlich so mit KK-Linien zugeschüttet wurden, dass man im Sinne des Wettbe­werbs dann sogar noch auf Bereit­stel­lungs­pro­vi­sionen verzichtete. Neben den poten­zi­ellen Risiken landeten nun also auch noch die Kosten für Bereit­stellung und Prozesse in den eigenen Büchern. Viele Institute versuchten, diese Mehrkosten durch Cross-Selling wieder reinzu­holen – und mussten feststellen, dass gar nicht viele Unter­neh­mer­kunden Interesse daran hatten, sich noch weitere Produkte verkaufen zu lassen. 

Für die Berater war das eine schwere Zeit, denn um die zusätz­lichen Kosten auszu­gleichen, mussten die Vertriebs­ak­ti­vi­täten wieder erhöht werden – und das, obwohl durch den Prozess des Perso­nal­abbaus in der Markt­folge Aktiv ja ohnehin reihen­weise Arbeiten an den Vertrieb ausge­lagert worden waren. Man hatte dem Vertrieb zu viel aufge­laden und bei der Reduzierung von Risiken und Kosten ganz einfach vergessen, dass der Produkt­verkauf (ich nenne es bewusst „Verkauf“, da weiterhin Beratungs­ho­norare eher selten als normal sind und somit kaum ein Institut davon existieren kann) nun mal die wesent­liche Trieb­feder eines Finanz­in­stituts ist.

Obwohl schlanke Prozesse vorhanden waren, drückten die Vertriebler ordentlich auf das Vertriebs-Gaspedal und akqui­rierten, was das Zeug hielt, angetrieben durch deutlich erhöhte Vertriebs­ziele. Zudem standen die Unter­neh­mer­kunden mit eigenen Anfragen – mindestens für Immobi­li­en­kredite – ebenso in der Schlange. Die Kredit­an­fragen brummten nur so ´rein. Das alles prasselte nun aber auf eine deutlich reduzierte Markt­folge-Mannschaft. Was dann zu mitunter großen Bearbei­tungs­staus führte. An struk­tu­rierter Fort- und Weiter­bildung (wenn, dann nur die gesetzlich vorge­schrie­benen Seminare) war nicht zu denken. Kranken­aus­fälle sowie Kündi­gungen und Eintritte in die Rentenzeit brachten so manche Markt­folgen an ihre Grenzen und teilweise darüber hinaus. Fachlich, quali­tativ, quanti­tativ und leider auch psychisch. In dieser Zeit wurden außerdem Fehler begangen, die sich noch Jahre später rächen sollten: Weniger Dokumente und Infor­ma­tionen vom Kunden einfordern – das macht selbst­ver­ständlich den Kredit­prozess schlanker und attrak­tiver, doch mit einem Mal hatte man auch deutlich weniger Unter­lagen als Basis zukünf­tiger Kunden­an­sprachen zur Verfügung.

Dazu kamen noch zahlreiche „Projekt­fi­nan­zie­rungen“, bei denen man oft Unter­lagen zu den privaten Verhält­nissen des Unter­nehmers einfor­derte, diese dann aber aus Kosten­gründen nicht in der EDV erfasste und somit von anderen Berater­kol­legen wie z.B. Private Banking und Versi­che­rungen nicht einge­sehen bzw. ausge­wertet werden konnten, da die Weitergabe der Infos nicht organi­siert wurde. Ganz zu schweigen davon, dass die immer stärker digita­li­sierten Prozesse bis heute zu einer Entloya­li­sierung der Kunden geführt hat. Klar, welcher Unter­nehmer geht schon in die Filiale, wenn er den Kredit auch abends am Computer beantragen kann? Und welcher Unter­nehmer entwi­ckelt schon Loyalität gegenüber einem Institut, wenn er es nur von den völlig unper­sön­lichen digitalen Prozessen her kennt?

Dennoch läuft das Geschäft – oder doch nicht?

Trotz all dieser Probleme und Heraus­for­de­rungen lief es zunächst ganz gut bei den Insti­tuten. Dank der verein­fachten Prozesse blühte das „nicht risikore­le­vante Geschäft“ geradezu auf, denn die digitalen Tools waren alles in allem durch­dacht und die Kunden nahmen sie gerne an – wenn auch leider nur sehr produkt- und situa­ti­ons­spe­zi­fisch. Cross-Selling war bei den Unter­neh­mer­kunden, durch sich selbst veran­lasst, immer noch kaum gefragt, aber das grund­sätz­liche Geschäft lief. Koope­ra­tionen mit Fintechs und Anbietern wie z.B. easycredit taten ihr Übriges und die CIRs wurden besser. Die Ausfall­raten blieben überschaubar und der Rückgang der Ergeb­nisse war nicht ganz so drama­tisch wie oft prognostiziert.

Der Geschäfts­schock: Corona

2020 wurde die sich neu orien­tie­rende Finanz­branche vor eine ernst­hafte Probe gestellt: die Pandemie und der erste Lockdown. Das war ein echter Schock für viele Institute, denn man hatte jahrelang neben dem Abbau der Markt­folge Aktiv auch die Kunden­seg­men­tie­rungen im Vertrieb voran­ge­bracht – selbst­ver­ständlich mit einher­ge­hendem Personalabbau.

In den Top-Kunden­seg­menten hatten es die Berater meist noch mit vertret­baren 100 Verbünden pro Berater zu tun. Doch in den Kunden­seg­menten mit kleineren Firmen­um­sätzen sah man bald eine Verteilung von 500 Verbünden auf einen Berater. Und während die Top-Unter­nehmen oft gut ausge­bildete kaufmän­nische Abtei­lungen und Buchhal­tungen sowie eigene Steuer­be­rater hatten, brauchten Unter­nehmer mit kleineren Betrieben nun massenhaft umfang­reiche Unter­stützung von ihren Finanz­be­ratern, da sie sonst alle Finanz­fragen selbst stemmen mussten. In den Insti­tuten brannte der Baum. Zumal die Institute zeitgleich selbst alle Hände voll zu tun hatten, die eigenen Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beiter entspre­chend technisch auszu­statten und nach Hause zu schicken. 

Die Not schweißt zusammen

Dann geschah etwas, was kaum jemand für möglich gehalten hatte: Unter dem zusätz­lichen Arbeits­druck, der Proble­matik, dass man viele kleinere Kunden fast nicht mehr persönlich kannte, und der Tatsache, dass die Unter­lagen per 31.12.2019 meist noch nicht fertig waren, rauften sich auf einmal die Markt­folge Aktiv und der Vertrieb zusammen. Wo man sich früher noch gegen­seitig auf die Füße trat, zog man plötzlich an einem Strang, denn beide Abtei­lungen reali­sierten, dass nur beherztes Handeln und Koope­ration der Flut an Anträgen in dieser schwie­rigen finan­zi­ellen und emotio­nalen Lage Herr werden konnten. Oder anders gesagt wussten beide Abtei­lungen: „Irgendwie muss das jetzt geschafft werden“ – und genau darauf konzen­trierte man sich. Da gab es Institute, die auf einmal vom Bürokra­tie­monster zum Service-Pragma­tiker wurden und deren Unter­neh­mer­kunden (leider viel zu selten öffentlich) auf einmal sagten: „Jetzt, wo ich sie wirklich brauchte, waren sie für mich da!“

Firmen­kun­den­chefs berich­teten mir in dieser Zeit wonnevoll, „dass es ja doch geht“ und dass die Institute auf einmal nicht mehr alle Infor­ma­tionen des Universums brauchten, nur um eine einfache Finan­zierung zur Verfügung zu stellen. Auf einmal boomte das Kredit­ge­schäft und man begann wieder, dem poten­zi­ellen Kredit­nehmer mehr zu vertrauen, statt ihn mit unzäh­ligen vergan­gen­heits­be­zo­genen Fragen zu durch­lö­chern – wie es ja auch der latei­nische Wortstamm „credere“ für Kredit impli­ziert: Das Wort bedeutet eigentlich nicht weniger als „glauben“ oder „vertrauen“. Schade natürlich, dass es dazu erst eine Pandemie brauchte, aber immerhin: Der Weg in die Welt der „Markt­folge Aktiv der Zukunft“ ist geebnet.

Verän­de­rungen unter dem Eindruck der Pandemie

Ebenfalls erfreulich ist, dass viele Kredit­in­stitute die Zeichen der Zeit erkannt haben und die Markt­folge Aktiv aktuell stärker den Blick auf zukünftige Entwick­lungen wirft als nur auf die Vergan­genheit. Denn bis zu 3 Jahre rückwirkend Bilanzen/GuV bis ins kleinstes Detail auszu­werten – hat das wirklich noch eine Aussa­ge­kraft in der aktuellen Situation? Corona hat dafür gesorgt, dass Zahlen von 2017/2018 mit der aktuellen wirtschaft­lichen Situation im Frühjahr 2020 praktisch nichts mehr zu tun hatten. Und Prognosen für 2020 von damals waren auch meistens nur geraten oder extra­po­liert von völlig überholten Kennzahlen. Und dann waren die Prognosen eben mal zu gut und mal zu schlecht, aber fast nie annähernd zutreffend. Wer konnte schon voraus­sehen, wie sich 2020 noch entwi­ckeln würde?

Wer unter den Beratern und Markt­folge-Aktiv-Mitar­beitern sein Handwerk verstand, wusste: Lasst die Zahlen von vor drei Jahren links liegen und konzen­triert euch auf das Geschäfts­modell sowie die Ideen und die Persön­lichkeit des Unter­nehmers. In volatilen Zeiten zeigen diese Anhalts­punkte viel deutlicher, wohin es mit dem Unter­nehmen gehen könnte. Denn auch die Zahlen für 2021 sind heute nur bedingt relevant und ob die Zahlen für 2022 aussa­ge­kräftig sein werden, kann noch kein Mensch sagen – wer weiß, wie es zum Beispiel mit dem Ukraine-Krieg weiter­gehen wird? Zahlreiche Institute haben sich aus diesen Gründen moderner aufge­stellt oder sind gerade im Prozess, dies zu tun. Denn obwohl die gesetz­lichen Rahmen­be­din­gungen für Kredite (zum Beispiel das KWG) gefühlt im letzten Jahrtausend zurück­ge­blieben sind (man diese Vorschriften aber weiterhin bedienen muss), gibt sich die aktuelle Vorstands­ge­ne­ration in den Insti­tuten nicht mehr allein der Kontroll­il­lusion bei Kredit­un­ter­lagen und Kennziffern hin.

Der Begriff „Kontroll­il­lusion“ (Englisch: „illusion of control“) bezeichnet das psycho­lo­gische Phänomen, dass Menschen glauben, Ereig­nisse kontrol­lieren zu können, auch wenn diese nachweislich außerhalb ihrer Kontrolle stehen oder sogar grund­sätzlich nicht zu kontrol­lieren sind. Beispiels­weise glauben Lotto­spieler häufig, dass ihre Fähigkeit, Lotto­zahlen auszu­wählen (oder ihr „System“), die Gewinn­wahr­schein­lichkeit beein­flusst. Objektiv gesehen werden die Gewinn­zahlen jedoch zufällig ausge­wählt – es gibt keine Fähigkeit, mit der sich bei der Wahl der eigenen Zahlen die Gewinn­chancen erhöhen lassen.

Die An- und Heraus­for­de­rungen der kommenden Jahre

Mittler­weile werden Unter­neh­mens­kenn­zahlen der letzten Geschäfts­jahre also nicht mehr als die einzige existie­rende Entschei­dungs­hilfe angesehen, sondern man bedient sich wieder vermehrt des wohl besten Werkzeugs, das uns in der Branche zur Verfügung steht: des mensch­lichen Gehirns! Gepaart mit Erfahrung und dem daraus entste­henden Bauch­gefühl. „credere“ halt. Eine Grund­regel hat mir mein damaliger Chef regel­recht einge­paukt: „Wenn Ihr Bauch sagt ‚da stimmt was nicht‘, dann stimmt da auch was nicht. Egal, wie es bei den Kennziffern, Business­plänen und Ausfüh­rungen des Unter­nehmers aussieht bzw. klingt.“ Wie oft ist es Ihnen schon passiert, dass Sie so ein Gefühl hatten, es aber nicht greifen konnten, und Wochen, Monate oder gar Jahre später kam dann die Bestä­tigung, dass es gut war, nicht in den Kredit mit einge­stiegen zu sein? Noch heute verlasse ich mich auch als Unter­nehmer immer wieder auf meinen Bauch. Positiv wie negativ. In der Gesamtheit kann ich sagen: passt! Selbst­ver­ständlich wüten die Kennzahlen-Junkies an diversen Stellen im Institut weiterhin, doch es wird immer offen­sicht­licher, dass Verstand und Erfahrung für die Markt­folge Aktiv die Werkzeuge der Wahl sind, wenn es darum geht, die Zukunft zu meistern. 

Dabei geht es zunächst um technische, fachliche und perso­nelle Anforderungen.

  • Technisch: In Zukunft wird eine Doppel­stra­tegie gefahren werden müssen aus Standard­lö­sungen für die Masse und indivi­duell aus Kompo­nenten zusam­men­ge­setzten Lösungen für die Top-Kunden. Dorthin ist es jedoch noch ein weiter Weg, denn die derzei­tigen Prozesse sind in der Anzahl noch immer zu viele, zu komplex und mit zu vielen Produkten und Dienst­leis­tungen unterlegt. 
  • Fachlich: Geschäfts­modell und Wertschöp­fungs­kette werden die wichtigen Beurtei­lungs­punkte der Zukunft sein, doch aktuell stehen diese noch viel zu wenig auf dem Ausbil­dungs- und Weiter­bil­dungsplan der Markt­folge Aktiv. Betriebs­be­sich­ti­gungen durch MFA-ler sind auch in 2022 eher eine große Ausnahme als eine Regel. Schade! Denn die Frage­bögen der BaFin an die Vorstände zu ESG und Digita­li­sierung wurden verschickt, sind zu beant­worten und entspre­chend umzusetzen. Da wird es erheb­lichen Druck auf alle Betei­ligten geben. Wer da zukünftig als Vorstand, Führungs­kraft, Firmen­kun­den­be­rater und Markt­folge Aktiv das Geschäft des Kredit­nehmers (Familien­unternehmen) nicht kennt, zu wenig erkennt und nicht profes­sionell bewerten kann, wird in Überschall­ge­schwin­digkeit nach unten durch­ge­reicht werden. 
  • Personell: Selbst­stän­diges und komplexes Denken muss eine Anfor­derung für die Markt­folge-Mitar­beiter der Zukunft werden. Denn ihre Aufgabe wird es sein, alles, was nicht durch standar­di­sierte Massen­pro­zesse abgebildet werden kann, zeitlich angemessen sowie hochwertig analy­sieren und darauf basierend entscheiden zu können. Und das gegebe­nen­falls auch im Beisein der Unter­nehmer oder von deren Mitar­beiter – denn der direkte Kunden­kontakt wird wichtiger werden, auch wenn er aktuell leider noch kaum statt­findet. Die gesetz­lichen Vorschriften und die technische Risiko­über­wa­chung würden es jedoch bereits heute problemlos zulassen. 

Ein besonders wichtiger Punkt, der in Zukunft eine Heraus­for­derung für die Institute als Ganzes sein wird, ist die Frage der persön­lichen Einstellung oder, gemäß Zeitgeist ausge­drückt, des Mindsets: Die eigene Einstellung zur Arbeit wird sich deutlich wandeln müssen. Denn auch heute noch höre ich immer wieder, dass die Firmen­kun­den­be­rater in den Insti­tuten die Markt­folge Aktiv als „Vertriebs­ver­hin­derer“ wahrnehmen. Dann zählen sie mir auf, was alles nicht geht und warum die Markt­folge Aktiv daran schuld ist. Doch bei genauerer Betrachtung ist das vielfach höchstens noch bei 1 bis 2 von 10 Fällen zutreffend – meistens bei den wirklich exoti­schen Kredit­an­fragen. Bei den 8 bis 9 „normalen“ Themen geht es in vielen Insti­tuten schon ohne Konflikt­po­tenzial durch. Die sogenannten Eskala­ti­ons­fälle sind in der Zahl drama­tisch zurück­ge­gangen. Leider wird darüber aber viel zu wenig positiv gesprochen. Hier ist also das öffent­liche Bild von der Markt­folge Aktiv noch weit davon entfernt, wie es in der Realität wirklich aussieht.

Die Markt­folge Aktiv braucht deshalb mehr positives internes Marketing: weg von der Markt­folge als „Verhin­derer“, der einem nur bei den Geschäften im Weg steht, und hin zu einem insti­tuts­weiten Verständnis, dass die Markt­folge Aktiv ein wesent­licher Partner von Unter­nehmer und Firmen­kun­den­be­rater ist. Das bedeutet im Übrigen auch, dass Vorstände und Führungs­kräfte aller internen Bereiche nicht immer das Gefühl vermitteln sollten, dass man im Institut bald ausschließlich schlanke Prozesse haben wird. Denn wenn das der Tenor ist, dann fällt es eben deutlich negativer auf, wenn die Markt­folge Aktiv gemäß ihrer Verant­wortung mal als „Verhin­derer“ auftreten muss. Genauso sollte man nicht sugge­rieren, dass die Umstellung der Prozesse von heute auf morgen statt­finden wird. Die Weiter­ent­wicklung der Markt­folge Aktiv der Zukunft ist eine Evolution und keine Revolution.

Der Blick in die Zukunft: Wie wird die Markt­folge Aktiv agieren?

Nachdem wir uns nun angesehen haben, was die aktuellen Heraus­for­de­rungen der Markt­folge Aktiv als wichtiger Bestandteil des Instituts sind, werden wir uns kommende Woche einen Überblick darüber verschaffen, wie die Markt­folge Aktiv in Zukunft agieren wird – und muss. Also wie die Markt­folge Aktiv, basierend auf dem momen­tanen Status quo, arbeiten wird und was das für die Mitar­beiter persönlich und fachlich bedeutet. Bis dahin wünsche ich Ihnen einige erfolg­reiche Sommertage und die Zeit, das hier Gesagte mal Revue passieren zu lassen.

Kontakt

Dirk Wiebusch
info@ifuf.de

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