In der Geschäftswelt dreht sich alles um Bezie­hungen. Dies zeigt sich besonders deutlich in der Sommerzeit, wenn viele Unter­nehmer eine Auszeit nehmen. Im Institut Für Unternehmer­Familien (IFUF) nutzen wir diese Zeit, um mit unseren Mandanten nicht nur über Beruf­liches und konkrete Themen innerhalb der Firma zu sprechen, sondern auch, um auf einer persön­li­cheren Ebene in Kontakt zu treten. Wir erkun­digen uns nach ihrem Wohlbe­finden, ihren Urlaubs­er­leb­nissen und allem, was sie sonst noch beschäftigt. Diese Gespräche bieten oft überra­schende Einblicke und führen zu wertvollen Erkenntnissen.

Ein besonders aufschluss­reiches Gespräch hatte ich kürzlich mit einem erfolg­reichen Familien­unternehmer. Während wir über die Urlaubszeit ins Plaudern kamen, berichtete und schwärmte er von einem Berater-Tandem seiner Bank, bestehend aus einem Firmen­kun­den­be­rater und einem Private Banking Berater. Was ihn so begeis­terte, war nicht eine einzelne Situation, sondern das Gesamt­paket: die Art und Weise, wie die Berater mit ihm umgingen, Dinge organi­sierten, Probleme lösten und ihre eigenen Stand­punkte vertraten. Er hatte immer den Eindruck, mit beiden auf Augenhöhe kommu­ni­zieren zu können.

Unter­neh­mens­kultur als Schlüssel zum Erfolg

Ich wunderte mich zunächst, warum er das erwähnte und so betonte, doch dann brachte der Unter­nehmer es auf den Punkt: „Gute Führung und Kultur toppen alles“. Er erkannte, dass die heraus­ra­gende Leistung der Berater direkt mit der Unter­neh­mens­kultur und Führung der Bank zusam­menhing. Denn so wie er selbst immer wieder versuche im Unter­nehmen die richtigen Impulse zu setzen und hoffe, dass entspre­chende Umset­zungen zielführend sind, sei es aus seiner Sicht absolute Chefsache, dass Kunden nicht nur zufrieden, sondern begeistert sind. Er selbst legt also großen Wert darauf, eine Kultur der Kunden­ori­en­tierung zu etablieren. Ein Schild in seinem Büro mit der Aufschrift „Qualität heißt, dass der Kunde zurück­kommt und nicht die Ware“ verdeut­licht diese Philosophie.

Die positive Ausstrahlung und die spürbare Freude an der Zusam­men­arbeit mit Kunden waren für ihn nicht nur bei den direkten Beratern, sondern auch bei deren Führungs­kräften und dem Vorstand der Bank deutlich zu spüren, wenn er diese persönlich träfe. Diese durch­gängige positive Einstellung hob sich deutlich von seinen Erfah­rungen mit anderen Banken ab. Er betonte, er sei regional und generell mit anderen Unter­nehmern sehr gut vernetzt und tausche sich regel­mäßig mit diesen aus. Dabei stelle er fest, dass das scheinbar nicht immer gegeben sei – und das branchenübergreifend.

Vom Super­markt lernen: Kunden­ori­en­tierung im Alltag

Die Bedeutung von Kunden­ori­en­tierung lässt sich auch im Alltag beobachten, etwa beim Einkaufen. Mir geht es zum Beispiel so, dass sich in etwa gleicher Entfernung zu meinem Wohnort zwei Super­märkte befinden – und ich in einen wesentlich lieber gehe. Mein bevor­zugter Super­markt zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Persön­liche und freund­liche Atmosphäre 
  • Pünkt­licher und vollstän­diger Start des Geschäftsbetriebs 
  • Kunden­ori­en­tierte Öffnungs­zeiten ohne vorzei­tigen Abbau von z.B. Gemüsetheke
  • Stets gut gefüllte Regale und Theken 

Im Gegensatz dazu fiel mir der weniger attrak­tiver Super­markt bereits häufiger durch unper­sön­liches Auftreten, unvoll­ständige Vorbe­reitung bei Laden­öffnung und vorzei­tigen Abbau vor Laden­schluss negativ auf.

Ein weiteres Beispiel: Sucht man im bevor­zugten Markt etwas, gehen die Mitar­beiter mit dem Kunden gemeinsam zum Regal oder auf die Suche. Im anderen Markt wird einem die grobe Richtung gezeigt mit dem Satz: „Da hinten müsste es sein.“ 

Kennt man die beiden Betreiber der Märkte, erkennt man schnell: Kunden­ori­en­tierung wird vom Chef vorgelebt – oder halt eben nicht.

Übertragung auf Banken und Finanz­dienst­leister: Exzellenz in der Kundenbetreuung

Die Prinzipien heraus­ra­gender Kunden­be­treuung lassen sich direkt auf Banken und Finanz­dienst­leister übertragen. Um sich als bevor­zugter Partner für Unter­nehmer zu etablieren, sind einige Aspekte von entschei­dender Bedeutung – wie bereits das Beispiel des oben erwähnten Unter­nehmers aufzeigt.

Erreich­barkeit und Proaktivität

Kunden schätzen Berater, die erreichbar sind und zeitnah auf Anfragen reagieren. Noch besser ist es, proaktiv den Kontakt zu suchen und regel­mäßig über relevante Themen zu infor­mieren. Dies zeigt echtes Interesse am Erfolg des Kunden und fördert eine langfristige Partnerschaft.

Ganzheit­liche Beratung

Eine umfas­sende Beratung, die alle relevanten Aspekte des Unter­nehmens und der persön­lichen Situation des Unter­nehmers berück­sichtigt, schafft Mehrwert. Indem Berater die „7 Fokus­themen“ im Blick behalten, können sie maßge­schnei­derte Lösungen anbieten, die weit über einzelne Produkte hinausgehen.

Authen­ti­zität und Lösungsorientierung

Kunden schätzen Berater, die authen­tisch auftreten und echtes Interesse an ihrem Geschäft zeigen. Die Fähigkeit, kreative und effektive Lösungen für komplexe Heraus­for­de­rungen zu entwi­ckeln, ist dabei von großer Bedeutung.

Krisen­ma­nagement und Unterstützung

Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig verläss­liche Finanz­partner in Krisen­zeiten sind. Banken und Finanz­dienst­leister, die in dieser schwie­rigen Phase proaktiv Unter­stützung anboten, schnelle Prozesse etablierten und mit mensch­lichem Verstand sowie viel Empathie auf die Bedürf­nisse ihrer Unter­neh­mer­kunden reagierten, haben sich als wahre Partner erwiesen.

Kunden­be­geis­terung als überge­ord­netes, gemein­sames Ziel

Richard Branson bringt es auf den Punkt: „Nicht der Kunde kommt zuerst, sondern der Mitar­beiter. Kümmern Sie sich um Ihre Mitar­beiter, diese kümmern sich um Ihre Kunden.“ Diese Erkenntnis unter­streicht, dass inspi­rierte und engagierte Mitar­beiter der Schlüssel zu begeis­terten Kunden sind – denn sie bringen die nötige Leiden­schaft und das Engagement mit, um über die Erwar­tungen der Unter­nehmer hinaus­zu­gehen. Die Zusam­men­arbeit mit Unter­nehmern bietet dabei spannende Einblicke in verschie­denste Branchen und Geschäfts­mo­delle. Sie ist vergleichbar mit Sesam­straße, Sendung mit der Maus und Löwenzahn für Erwachsene – lehrreich, faszi­nierend und voller Überraschungen.

Seien Sie sich zudem Ihrer persön­lichen großen Bedeutung bewusst – Ihrer Wichtigkeit für Unter­nehmer, deren Firmen und die Regionen. Sie unter­stützen Ihre Unter­neh­mer­kunden dabei, ihr Lebenswerk aufzu­bauen, ermög­lichen Expansion und halten ihnen den Rücken frei für die wichtigen Dinge in ihrem Tages­ge­schäft. Außerdem tragen Sie durch Ihr Engagement maßgeblich zur wirtschaft­lichen und sozialen Entwicklung der Regionen bei. Dies schafft eine Win-Win-Situation: Florie­rende regionale Wirtschafts­räume bieten wiederum ein frucht­bares Umfeld für das Wachstum und den Erfolg von Finanzinstituten.

Kontakt

Dirk Wiebusch
info@ifuf.de

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