Die Reaktionen auf die Einbrüche am Aktienmarkt im Zuge der Corona-Krise machen es erneut überdeutlich, doch Finanzinstitute kennen das Phänomen schon lange: Für die Öffentlichkeit sind sie immer schuld! Sowieso! Und auch von anderen Seiten verspürt man als Finanzdienstleister heutzutage konstanten Druck: Zwischen Bürokratismus, starren Institutsabläufen, Niedrigzinspolitik, Wettbewerbsdruck und Digitalisierungsbestrebungen fühlt man sich 24 Stunden am Tag gehetzt und gestresst. Dazu kommt, dass man Kunden und eigenen Mitarbeitern im Arbeitsalltag oft nicht die Zeit und Aufmerksamkeit entgegenbringen kann, die man möchte – und die für das wichtige Mensch zu Mensch eigentlich nötig wären.
All diese „Aufgaben-Energievampire“ lauern darauf, Ihnen den Spaß an der Arbeit mit Ihren faszinierenden Unternehmerkunden auszusaugen. Lassen Sie sich nicht darauf ein, sondern rufen Sie sich eines ins Gedächtnis: Finanzinstitute wie Sie sind nicht die böseste Brut auf dem Planeten, sondern sie tragen ganze Gesellschaften auf ihrem Rücken und sorgen dafür, dass die Maschinerie Marktwirtschaft überhaupt rundläuft! Und das werden Sie auch aktuell in der herausforderndsten Situation, die es seit der Nachkriegszeit gab, wieder tun.
Finanzinstitute in der öffentlichen Wahrnehmung
In den letzten 10 Jahren mussten sich die Institute und ihre Mitarbeiter einiges anhören – dass sie langsam sowie arrogant und selbstgefällig seien, auf jeden Fall. Und dass sie zu gierig und konservativ oder (je nach aktueller Stimmung) zu spekulativ und verkäuferisch seien. In der öffentlichen Wahrnehmung werden seriöse Finanzinstitute als Straßenverkäufer angesehen, die ihren Kunden bei Sonnenschein Regenschirme geben und sie ihnen wegnehmen, sobald es auch nur zu nieseln beginnt. Im Gedächtnis der Öffentlichkeit bleiben eben nur diejenigen Situationen haften, in denen z. B. Banken schwere Entscheidungen entgegen dem Interesse von Politik, Öffentlichkeit oder einzelnen Unternehmen treffen mussten – wie es einem emotional im Gedächtnis bleibt, wenn man von einem Politiker enttäuscht oder von einem geliebten Menschen verlassen wird.
Aus diesem Grund ist die Kritik an der Branche in den letzten Jahren objektiv immer weniger nachvollziehbar geworden. Seit 2007 habe ich bei weit über 100 Finanzinstituten Trainings abgehalten und in meinen Seminaren und Vorträgen bereits über 20.000 Menschen aus der Branche erreicht. Und ich kann Ihnen sagen: Die Menschen, die ich dort getroffen habe (alle Altersstufen, Geschlechter und Positionen) sind mit Leidenschaft bei der Sache, verstehen ihre Arbeit und sind für ihre Kunden ein echter Mehrwert. Diese Menschen zeigen mir immer wieder: Die Finanzinstitute stehen heute in den allermeisten Fällen zu Unrecht am öffentlichen Pranger.
Nehmen Sie nur mal die Negativzinsen als Beispiel. Diese entstehen, weil sie von der Europäischen Zentralbank auf die Sicherungseinlagen erhoben werden, zu denen die Institute gesetzlich verpflichtet sind. Aber versuchen die Banken dann, diese Verluste wieder reinzuholen, richten sich die negativen Reaktionen der Öffentlichkeit immer gegen die Institute selbst:
- Geben sie die Negativzinsen als Verwahrentgelt direkt an die Kunden weiter, dann ist das … BÖSE!
- Erheben sie kein Verwahrentgelt, erhöhen die Preise jedoch an anderer Stelle, dann ist das … auch BÖSE!
- Tun sie nichts von beidem und bauen stattdessen Personal ab, dann ist das – wer hätte es gedacht – … BÖSE!
Die Öffentlichkeit geht noch immer davon aus, dass die Kosten der Negativzinspolitik einfach durch geschickte Investitionen der Banken, gesenkte Vorstandsgehälter und ausfallende Bonuszahlungen abgefangen werden könnten – alles Ideen, die gerecht klingen, aber in der Praxis nicht durchzusetzen sind.
Es gibt eigentlich keinen Grund für gedrückte Stimmung!
Wenn man sich diesen Katalog der Geringschätzung des Finanzdienstleistungsgewerbes so ansieht, kann man durchaus nachvollziehen, warum viele Banker aktuell gestresst sind, unter Zukunftsängsten leiden oder sogar am Sinn ihrer Arbeit zweifeln.
Aus diesem Grund möchte ich Ihnen sagen: Aktuell befindet sich die Branche lediglich in einer Umbruchstimmung, was selbstverständlich den gefühlten Druck auf Sie und Ihre Kollegen erhöht. Doch das ändert nichts daran, dass Ihre Arbeit redlich und wichtig ist!
„Ihr wollt ja nur Geld verdienen!“ – Aber ist das moralisch verwerflich?
Natürlich reicht es in der heutigen Zeit nicht aus, einzig und allein profitgetrieben zu agieren. Viele Institute haben das verstanden und arbeiten daran, beispielsweise digitaler und innovativer zu werden (nachdem sie für sich definiert haben, was das eigentlich bedeutet). Oder sie kümmern sich um Dinge wie Umweltschutz oder Sustainable Finance. Doch der Kern der Finanzbranche war es seit jeher, Geld zu verdienen. So, wie es auch in jedem anderen wirtschaftlichen Unternehmen der Fall ist – und schämt sich die Firma Bosch etwa, dass sie Hightech-Produkte, in die Forschungs- und Produktionsgelder geflossen sind, nicht kostenlos verteilt?
„Wir haben kaum Zeit, um alle unsere Aufgaben zu erfüllen!“ – Was macht die Arbeit seit einiger Zeit so stressig?
2020 ist eine Zeit des Umbruchs. Das merken auch die Finanzinstitute und gehen deshalb wichtige Anpassungsprozesse an – von der Digitalisierung bis zur Umstrukturierung des gesamten Produktangebots. Das bedeutet unter anderem, dass sich die Aufgaben und Verantwortungen in der Belegschaft ändern werden:
- Vorstände werden zu strategischen Unternehmern und Kommunikatoren.
- Führungskräfte werden zu Unterstützern, Förderern und Wegbegleitern ihrer Mitarbeiter.
- Mitarbeiter werden sich auf ihre originären Aufgaben konzentrieren und zugleich eigene Ideen einbringen.
Das erfordert von allen Mitgliedern des Teams, dass sie sich neu orientieren und ihre Arbeitsweise anpassen – ein Vorgang, der verständlicherweise anstrengend ist und aktuell viel Zeit verschlingt. Doch keine Sorge: Sobald die Veränderungen sinnvoll umgesetzt und alle Abläufe darauf ausgerichtet sind, wird der Druck auch wieder abnehmen!
Die Veränderungen im Zuge dieser Umbrüche beschränken sich nicht nur auf diese drei Ebenen: Es gibt auch spezifische Veränderungen in den einzelnen Ressorts zu beachten:
- Die Personalabteilung wird zum strategischen Vorstandsunterstützer und Personalscout,
- Stabsabteilungen, die durch die Digitalisierung teilweise wegrationalisiert werden (Controlling, etc.),
- die Marktfolge Aktiv [ https://dirkwiebusch.de/quo-vadis-marktfolge/ ],
- Marketing (zunehmende Digitalisierung und mehr Data Analytics – Eventplanung und Ähnliches fortan über Externe)
- und viele andere Bereiche des Instituts.
Dabei ist zu beachten, dass es in allen Instituten, in jeder Abteilung und auf allen Ebenen – vom Vorstand bis zum Angestellten – jeweils „Bewahrer“, „Vermeider“ und „Verhinderer“ gibt. Diese stellen sich gegen die aktuellen Umbrüche und erschweren so die Umsetzung. Das ist ganz normal und kann so in jeder anderen Branche und in Betrieben auf der ganzen Welt beobachtet werden. Wichtig für Sie ist, dass Sie sich nicht durch diese Leute verrückt machen und in Existenzängste treiben lassen.
Auf der anderen Seite gibt es auch die „Zieher“ und „Innovatoren“, die jegliche Veränderung am liebsten sofort durchpeitschen würden. Ich kenne das selbst, denn als Entscheider und Geldgeber im Institut Für UnternehmerFamilien (IFUF) ohne Programmiererfahrung habe ich auch manchmal den Eindruck: „Digitalisierung? Das muss doch in kurzer Zeit durchführbar sein!“ Für die Zieher und Innovatoren gilt das, was ich bereits zum Thema nachhaltiges Arbeiten gesagt habe: Evolution statt Revolution!
Veränderungen brauchen nun mal ihre Zeit und wollen wohlüberlegt sein – auch weil die Kosten für Innovationen immer vorfinanziert und hinterher durch Kundenabschlüsse wieder hereingeholt werden müssen. Stellen Sie sich vor, dass Sie als Unternehmer 10 Millionen in einen Programmierauftrag stecken, um Ihren Betrieb von Grund auf zu digitalisieren. Bei einer Kundenprodukt-Marge von 2 % müssten Sie Abschlüsse in Höhe von 500 Millionen Euro machen, nur um diese Kosten zu decken – von einem Gewinn reden wir dabei noch gar nicht. Lassen Sie sich also von den Ziehern und Innovatoren im Institut nicht dazu bringen, „mal eben schnell“ die Digitalisierung auf den Weg zu bringen oder in Stress zu geraten, weil unrealistischen Zeitpläne nicht eingehalten werden können.
„Werde ich in einem Jahr noch einen Job haben?“ – Warum Zukunftsängste unbegründet sind
Finanzdienstleister, Banken, Sparkassen, Volksbanken – all diese Institutionen existieren bereits seit Jahrhunderten:
- Erste Sparkassen in Deutschland seit den 1700ern
- Erste Volks- und Genossenschaftsbanken seit den 1800ern
- Deutsche Bank und Commerzbank seit 1870
- Das Bankhaus Berenberg sogar seit 1590
Sie alle haben politisch unstete Zeiten und Finanzkrisen genauso mitgemacht wie Naturkatastrophen, Pandemien und sogar Kriege – und sie haben sich jedes Mal wieder aufrappeln können. Kein Wunder, denn solange es Geld gibt, wird es Banken brauchen. Das wird sich in 20 Jahren genauso wenig ändern, wie es sich in den letzten 100 Jahren geändert hat. Denn Banken wissen, wie sie sich anpassen können – selbst wenn sie dabei vielleicht nicht immer innovativ vorangegangen sind.
Und genauso wie Banken gab es auch schon immer Start-ups (früher natürlich noch „Existenzgründer“ genannt) sowie etablierte Unternehmen. Und solange es diese Unternehmen und Start-ups gibt, wird es einen Beratungsbedarf geben, den nur freiberufliche Finanzexperten oder Institute befriedigen können. Denn die Unternehmen müssen
- Ihre Projekte (z.B. das Einführen nachhaltiger Autos) komplett durchdenken,
- Mitstreiter für das Projekt finden,
- Prototypen erstellen, die stabil und seriös funktionieren,
- und schließlich Kreditinstitute finden, die alles finanzieren.
Und an dieser Stelle kommen Finanzinstitute ins Spiel, die selbstverständlich alles aus Sicht der möglichen Rendite sehen. Selbst TV-Investoren sind nicht rein altruistisch unterwegs und wissen vermutlich auch, dass sich Nachhaltigkeit nur umsetzen lässt, wenn die Kosten wieder hereingeholt werden können.
Mit anderen Worten: Sie wurden und werden immer gebraucht – auch in Zukunft, um einzelne Projekte sowie ganze Unternehmen finanziell zu unterstützen. Machen Sie sich das klar und Sie werden erkennen, dass Sie sich um die Zukunft Ihres Jobs keine Gedanken machen müssen. Mehr noch: Sie werden auch in Zukunft an der Gestaltung einer neuen Welt mitarbeiten können.
„Was macht Corona mit meinem Job und meinen Unternehmerkunden?“ – Gemeinsam durch die Krise und gestärkt aus ihr heraus!
Viele von Ihnen werden diese Zeilen wahrscheinlich vom heimischen Computer oder Laptop aus lesen, weil Ihnen im Zuge der Corona-Pandemie Homeoffice verschrieben wurde. Oder jedoch in einer Ihrer wenigen, kurzen Pausen zwischen zwei Unternehmertelefonaten. Und viele von Ihnen werden sich fragen: Ist das nun der Anfang einer langfristigen Rezession?
Diese Frage kann aktuell noch niemand seriös beantworten. Was ich jedoch in zahlreichen Telefonaten und Besprechungen mit Vertretern der Finanzdienstleister und unseren Unternehmermandanten aus den letzten Tagen erlebt habe, stimmt mich sehr zuversichtlich: Seit Beginn der Krise sehe ich verstärkt Finanzinstitute intern, aber auch in enger Zusammenarbeit mit Familienunternehmen an Lösungen für die wirtschaftlichen Folgen von Corona arbeiten. Dabei werden in den Instituten insbesondere folgende Instanzen stark gefordert:
- Vorstände
- Führungskräfte
- Firmenkundenberater
- Private-Banking-Berater sowie Wertpapierberater
- Versicherungsberater
- Berater Auslandsgeschäft
- Marktfolge Aktiv
- Steuerberater
- Fördermittelberater (mit etwas Zeitverzögerung; dafür umso stärker, sobald das Rettungsprogramm kommen wird)
Das sorgt natürlich bei den entsprechenden Bereichen und Verantwortungsträgern für viel zusätzlichen Stress. Entgegen aller Schwarzmalerei sollten wir uns jedoch bewusst machen: Die plötzliche Krise hat das Beste in Ihren Instituten hervorgebracht! Inmitten der allgegenwärtigen Ängste wird hier umsichtig, besonnen, fokussiert und lösungsorientiert gehandelt.
Sie bleiben seriös, bewahren eine ruhige Hand und tun damit genau das Richtige, um in der aktuellen Situation gegen die wirtschaftlichen Ängste der Unternehmen bestehen zu können. Und das, obwohl viele Finanzdienstleister rund um die Uhr Notfallpläne erarbeiten und umsetzen, während sie sich gleichzeitig um ihre eigenen Familien kümmern, die ihrerseits mit gesundheitlichen Sorgen und organisatorischen Problemen zu kämpfen haben.
Selbstverständlich sollten wir an dieser Stelle nicht die Auswirkungen der Krise herunterspielen: Ja, es wird unter Ihren Unternehmerkunden Insolvenzen geben. Ja, es werden Finanzinstitute wackeln und es wird Personal abgebaut werden. Doch wer sich jetzt um die Bewältigung der Krise kümmert und sich intensiv mit Geschäftsmodellen und Wertschöpfungsketten bei den Kunden auseinandersetzt, der stellt sicher, dass das eigene Institut (und die eigene Position darin) gestärkt aus der Krise hervorgeht.
So makaber es klingen mag: Für so manchen ist die Corona-Krise möglicherweise genau der Weckruf, den er gebraucht hat. Ich sehe zurzeit beispielsweise enorme Solidarität zu den regionalen Mitarbeitern von Unternehmerkunden. Man macht sich noch stärker als bisher bewusst, dass Familienunternehmer nun mal regionale Arbeitgeber sind, und arbeitet umso härter daran, sie sicher aus der Krise zu lotsen. Diese Finanzinstitute können mit Recht stolz auf ihre Arbeit sein.
„Passe ich dann überhaupt noch ins Mitarbeiterprofil?“ – Finanzinstitute suchen nach Varianz
Für den Wandel, den die Finanzinstitute in Zukunft durchmachen werden, braucht es die richtigen Mitarbeiter. Dabei werden manche auf der Strecke bleiben – vor allem die, deren stark limitiertes Skillset wegrationalisiert oder an digitale Prozesse übergeben werden kann. Solche Veränderungen gab es schon seit Anbeginn der Zeit, als die ersten Steinschärfer von Bronzeschmieden abgelöst wurden.
Eines dürfen Sie jedoch nicht vergessen: Auch in Zukunft wird Ihr Institut Mitarbeiter aller Arten benötigen – junge und alte Menschen, innovative und konservative Denker, erfahrene Köpfe und frische Perspektiven und so weiter.
Die Corona-Krise zeigt es aktuell besonders eindrücklich: Solange Sie gute Arbeit leisten und nicht auf einen Bereich beschränkt sind, der wegrationalisiert werden könnte (z. B. die Beratung Mensch zu Mensch), brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Denn die Krise zeigt uns auf, wie wir mit technischen Möglichkeiten widrige Umstände überwinden können, sie demonstriert aber zusätzlich, dass die Technik ohne den Menschen gar nicht funktionieren würde. Denn einerseits wäre die Umstellung auf Homeoffice in einem solchen Umfang noch vor 20 Jahren überhaupt nicht möglich gewesen – und andererseits: Das Homeoffice wird überhaupt erst notwendig, weil es immer noch Menschen braucht, um die Computer zu bedienen, die das gesamte Institut oder das Unternehmen am Leben erhalten. Wer weiß: Hätten wir jetzt schon eine vollständig ausgebaute Industrie 4.0, dann wäre uns das aktuelle Wirtschaftsbeben vielleicht sogar vollständig erspart geblieben. Oder es wäre noch viel schlimmer, weil Roboter völlig rational handeln, keine Gefühle und kein Mitleid zeigen.
„Ich weiß nicht mehr, wie ich meine Mitarbeiter im Zaum halten soll!“ – Führung und Kommunikation im Wandel
Wie in jeder Branche gibt es auch im Finanzwesen gute und schlechte Mitarbeiter, Führungskräfte und Vorstände. Und auch Machtkämpfe zwischen diesen Personen sind an der Tagesordnung. So sind Menschen nun mal, das wird sich niemals vollständig verhindern lassen – und Unternehmen aus anderen Branchen haben mit denselben Herausforderungen zu kämpfen. Lassen Sie sich auf Führungsebene nicht davon ins Bockshorn jagen, solange Sie die unausweichlichen Reibungen innerhalb des Teams kontrollieren können.
Wer dies auf Führungsebene versteht und nicht versucht, alles zu micromanagen, der schafft sich die Freiräume, die er in Zukunft braucht, um nach innen und außen effektiv kommunizieren zu können – ob analog oder über (digitale) Medien. Auch hier zeigt sich in den aktuellen Rahmenbedingungen: Pragmatismus ist gefragt! Diese Kommunikation ist wichtig und sollte Kunden sowie Mitarbeitern glaubhaft kommunizieren, wofür das Institut steht. Bleiben Sie bei aller Kommunikation – intern wie extern – immer ehrlich und sprechen Sie Probleme, Kosten und Ähnliches offen an. Vor allem: Versuchen Sie nicht, Ihren Unternehmerkunden vorzumachen, dass das Institut ja eigentlich gar nicht am Geldverdienen interessiert sei – das glaubt Ihnen aus der Wirtschaft ohnehin niemand.
Achten Sie gegenüber den eigenen Mitarbeitern darauf, nicht typisch deutsch immer nur Defizite und Verfehlungen hervorzuheben. Immer nur zu kritisieren, sorgt auf Dauer für schlechte Stimmung und rapide sinkende Arbeitsmoral. Und wenn Sie das dann noch begründen mit: „Wir dürfen nie aufhören, besser zu werden“, dann werden Sie von Ihren Mitarbeitern nur Hohn und Frust ernten. Beherzigen Sie diese einfachen Regeln und Sie müssen sich weniger um die Arbeitsatmosphäre sorgen.
Was sollen wir nur tun?
Sie haben gesehen: Die Situation ist auch heute – inmitten der großen Umwälzungen und der größten Herausforderung unserer Zeit – nicht so schlecht, wie sie sich vielleicht anfühlt. Bewahren Sie die Ruhe und verfolgen Sie konsequent und hartnäckig Ihre Ziele beziehungsweise die Ziele des Instituts. Und handeln Sie immer mit Augenmaß und Vernunft.
Verlassen Sie sich nicht zu stark auf digitale Lösungen, denn ohne menschlichen Verstand, Empathie und Einfühlungsvermögen wird die Digitalisierung nicht das Allheilmittel der Branche sein – mindestens das haben wir durch Corona bereits gelernt. Wir Menschen haben in der Krise bislang besonnener gehandelt als so mancher vollständig durch-automatisierte Prozess, der an den Börsen für Kurseinbrüche gesorgt hat. Mehr denn je haben sich das Mensch zu Mensch sowie der subjektive Wohlfühlfaktor auf Basis der Unternehmertypologie als Leitmotiv bewährt.
Um es noch einmal zu erwähnen: Sie machen gute und wichtige Arbeit, und auch wenn Sie vielleicht mal erfahren, dass ein Kunde keine besonders hohe Meinung zu Ihnen oder Ihrem Institut hat: Ihre Kunden brauchen Sie, und wenn es wirklich darauf ankommt – so wie aktuell –, werden sie das auch erkennen. Wenn Sie immer noch nicht davon überzeugt sind, dann würde es mich freuen, Sie kommenden Donnerstag zur ersten Folge meines neuen Podcasts begrüßen zu dürfen. Denn da dreht sich diesmal alles darum, was Familienunternehmer und Unternehmerfamilien über ihre Finanzdienstleister denken, und warum es jetzt mehr denn je gilt, die Reihen zu schließen – sowohl intern als auch mit den Familienunternehmen und Unternehmerfamilien. Ich wünsche Ihnen allen viel Erfolg auf diesem Weg, das nötige Glück und vor allem Gesundheit.
Herzlichst,
Ihr Dirk Wiebusch.
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Dirk Wiebusch
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